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Fatima Haid – Bremen

Fatima Haid aus Bremen ist alleinerziehend. Es gibt nur sie und ihren Sohn. Für sie war die Situation, ohne Kinderbetreuung dazustehen, nicht nur lästig, sondern existenziell bedrohlich. Denn sie konnte nicht arbeiten gehen, solange keine Lösung gefunden war. In ihrem Fall entstand vor allem von Anfang an der Eindruck, dass Handlungsspielräume der Ämter nicht ausreichend ausgenutzt wurden. Darum haben wir uns der Sache mit besonderem Nachdruck angenommen.

Für unsere Mitarbeiter und Juristen sind diese Vorgänge mehr oder weniger Routine, auch wenn uns manche Dinge mehr berühren als andere: Wir wissen um die Erfolgschancen und haben eine gewisse Kontrolle über die Situation. Für Fatima hingegen ist all das sehr belastend. Ihr ausdrücklicher Wunsch ist es, dass ihr Kind Anschluss an die Gesellschaft findet und behält, besonders in Zeiten von Corona. Als man dann zeitweise noch weniger vor die Tür gegangen ist, wurde das Isolationsgefühl noch viel stärker. Fatima wirkte zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens sehr unsicher und oft verängstigt.

Unsere Leitlinie ist es, das juristische Durchsetzen des Kita-Rechts transparent zu gestalten. Für viele Menschen ist nicht unbedingt klar, wie viel persönliche Dramatik mit einem Ablehnungsbescheid, einem Wartelistenplatz oder einer ausbleibenden Antwort verbunden ist. Auch wenn es manchmal unter die Haut geht: Wir hören zu. Wir sind uns über unsere Verantwortung bewusst. Und wir lasten niemandem an, wenn er Dinge nicht sofort versteht. Im Gegenteil, wir wissen, dass manche Dinge so gemacht sind, dass man sie nicht sofort verstehen soll.
Nach einiger Zeit konnten wir Fatima eine positive Nachricht überbringen: Nachdem der gerichtliche Beschluss von uns ans Amt zugestellt wurde, gingen die Dinge erstaunlich schnell: nach Monaten des Hinauszögerns war plötzlich ein Kita-Plätzchen frei – um die Ecke von Fatimas Wohnung.

Wir nehmen unseren Auftrag ernst. Das heißt für uns, vom ersten bis zum letzten Schritt dabei zu sein. Sicherlich ist nicht jeder Fall so brisant wie der von unserer Klientin Fatima. Aber Geschichten wie diese bewegen uns. Sie sollen deswegen einen Platz bekommen und werden von uns auch zukünftig aus dem Bestand ermittelt und an dieser Stelle umgesetzt.