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Bediha meldete sich Anfang des Jahres bei uns. Ihr Fall stellte sich als etwas komplexer heraus. Aber alles von Anfang. Bediha selbst ist Gruppenleiterin und veranstaltet zudem auch Gruppen Meetings und Teamtreffs, in der sie ihre Mitarbeiter:innen schult und fördert. Außerdem muss sie an Führungskraft-Meetings mehrmals unter der Woche dran teilnehmen. Das Geschaäft läuft tagsüber – es gibt jede Menge zu tun und sie muss voll da sein. Denn: Ergebnisse müssen geliefert werden – das steht außer Frage. Aber das ist noch lang nicht alles: Der Bürokratie-Teil des Geschäftes muss in der Nacht verrichtet werden. Ihr Sohn leidet an alledem, weil er keine ausführliche Betreuung und Förderung von ihr und ihrem Mann erhalten kann. Der Job von Safak -Bedihas Mann- ist systemrelevant; er ist als Führungskraft in der Industrie tätig.

Für Bediha ist die aktuelle Betreuungs-und Arbeitsweise kaum auszuhalten. Sie kann einfach nicht effektiv durcharbeiten und ist zudem bis 02:00 oder sogar 03:00 Uhr spät in die Nacht beschäftigt. „Es geht mir an die Substanz und Gesundheit“ so ihre Worte. Sowohl sie als Mama und Arbeitnehmerin als auch ihr Team machen Verluste, da der Erfolg ihres Teams von ihrer Betreuung abhängig ist. Aber der berufliche Aspekt ist nicht Bedihas einzige Sorge, auch Ömer Asafs Alter bereitet ihr Kopfzerbrechen …

„Meine Tochter wurde auch erst mit 4,5 Jahren in einer KiTa aufgenommen. Sie leidet deswegen an Sprechstörungen, da sie nicht früh genug aufgenommen worden ist und ihr der Austausch mit Gleichaltrigen fehlte. Obwohl ich sie bereits ab dem 1. Lebensjahr in so vielen Kitas angemeldet habe. Das führt jetzt aktuell dazu, dass sie mit ihren Freunden nicht richtig kommunizieren kann.“ Jedes Mal, als Bediha bei den Kitas nachgehakt hat, wurde sie immer wieder mit absurden Argumenten abgewimmelt. Sie hat oft mitbekommen, dass andere gleichaltrige Kinder einen Kitaplatz bekommen haben, obwohl deren Mütter entweder nur Teilzeit gearbeitet haben oder Hausfrauen waren.

„Es ist manchmal wirklich ungerichtet“- denken wir uns, als Bediha uns ihre Geschichte erzählte. Aber dabei blieb es nicht. Das Verfahren der Familie zeigte uns, dass es manchmal wirklich nicht ganz mit Gerechtigkeit zugeht. Für uns war die Angelegenheit ein klarer Fall von Eilverfahren, der schnell behoben werden sollte. Die Richter aus Ludwigshafen sahen dies jedoch anders. Sie bezweifelten die Notwendigkeit einen Betreuungsplatz im Eilverfahren durchzusetzen, da die Familie bis dato die Betreuung ja auch irgendwie regeln konnte. Aber genau um dieses „irgendwie“ ging es uns ja! Wir mussten nun anders vorgehen, und den Fall in einer Hauptsache klären. Dies hat uns natürlich etwas Zeit gekostet, aber: Bediha und Sohn Ömer Asaf haben in den kommenden Tagen einen Termin in einer Kita erhalten! Wir sind froh, dass wir der Familie helfen konnten. Dieser Fall hat mal wieder gezeigt: Dran bleiben lohnt sich!