zurück zum Blog

Ernährung in KiTas

Im März 2019 wurden knapp 2,8 Millionen Kinder von 0 bis unter 6 Jahren in Kindertageseinrichtungen in Deutschland betreut. 665. 302 Kinder unter 3 Jahren besuchen davon eine Kindertagesstätte. Laut der Bertelsmann-Stiftung nahmen im Jahr 2016 insgesamt 2,1 Millionen Kinder in deutschen Kitas eine Mittagsverpflegung in Anspruch. Aber wie wird überhaupt gewährleistet, ob sich unsere Kinder tagtäglich ausgewogen und gesund ernähren, wenn wir bei den Mahlzeiten nicht dabei sein können? Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und geben Tipps, auf was du vorab bei der Kindertagestätte achten kannst.

KiTa als wichtige Institution

Die Kita ist neben dem Elternhaus die erste Station für Kinder, bei der sie ein Gefühl für das Essen erlernen. Wie esse ich, was esse ich, was schmeckt mir, wo kommt das Essen her – all das sind existenzielle Fragen, die Stück für Stück in diesem Rahmen „erforscht“ werden. Ob und wie das gelingt, liegt vor allem bei den pädagogischen Fachkräften. Gemeinsam essen, in Ruhe essen, nicht sofort aufspringen – den Kindern eine gewisse Routine vermitteln – das gilt es zu vermitteln. Aber neben dem „Wie?“ ist natürlich auch das „Was?“ entscheidend. Innerhalb von Kindertagesstätten stehen dafür unterschiedliche Versorgungsmodelle zur Verfügung. Eine gute Orientierung für Eltern ist, vorab zu überprüfen, ob die Kita eine eigene Küche für die Verpflegung hat, in der die Mahlzeiten täglich frisch zubereitet werden, oder ob diese von einem Catering geliefert werden. Leider sind diese in wenigen Fällen auf Kinderverpflegung spezialisiert. Kindergerechte Standards können so nicht erfüllt werden. Aber was gehört genau zu unseren Standards?

DGE-Qualitätsstandard in Kitas

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und Landwirtschaft hat 2009 einen Standard festgelegt, mit denen in Kitas gearbeitet werden soll. Dieser wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, kurz BMEL, ins Leben gerufen und im Jahr 2020 aktualisiert. Demnach soll die Ernährung in KiTas ausgewogen, nachhaltig, gesundheitsfördernd und hygienisch sein. Die Ernährung soll zum größten Teil aus pflanzlicher Kost bestehen, tierische Produkte nur in Maßen als Ergänzung. KiTas können sich für ihr gesundes Essen in ihrer Einrichtung zertifizieren lassen. Dafür müssen sie vier Wochen lang mit einer Checkliste den DGE-Qualitätsstandard überprüfen und an einem Audit teilnehmen. Was genau darin enthalten ist und wie es in KiTas angewendet werden kann, fasst dieses Video prima zusammen.

Kosten, räumliche und personelle Lage als Nachteil

Die repräsentative Studie der Bertelsmann Stiftung kommt zu der Einschätzung, dass für einen Großteil der Kinder kein gesundheitsförderliches Mittagessen angeboten wird. Der Speiseplan besteht zu selten aus Obst und Gemüse, andererseits aus zu viel Fleisch. Zurückzuführen ist das zum einen auf die differenzierten Kosten pro Bundesland, zum anderen auf die räumliche und personelle Ausstattung innerhalb von KiTas. Die Kosten pro Mahlzeit schwanken zwischen 0,75 € bis 6,00 € von Bundesland zu Bundesland extrem. Der Durchschnittspreis liegt somit bei 2,40 €. Damit eine Mahlzeit den qualitativen Standard erreicht, müsste der Preis bei mindesten 3,09 € bis maximal 5,87 € liegen, so die Bertelsmann Stiftung. Es gilt also, sich über eine Finanzierung einer gesunden Ernährungsweise für alle Kinder zu einigen. Denn Ziel soll es sein, jedem Kind in Deutschland, unabhängig von der finanziellen Situation seiner Eltern, ein hochwertiges Mittagessen in der KiTa zu gewährleisten.